Große Zustimmung für ein Dorfgemeinschaftshaus
in Bokeloh
Aufgabe des bisherigen Schützenhauses -
neuer Treffpunkt mit Schießstand am Stationsweg
Der Schützenverein St. Vitus Bokeloh hatte am 21 März zu einer außerordentlichen
Mitgliederversammlung in das Hotel Backhaus am Hasetal eingeladen. Mit 146
interessierten Vereinsmitgliedern platzte der Saal aus allen Nähten. Der 1. Vorsitzende
Hermann Wilbers eröffnete die Versammlung und begrüßte als Gäste von der Stadt
Meppen Bürgermeister Helmut Knurbein und den 1. Stadtrat Bernd Ostermann sowie den
Bokeloher Ortsvorsteher und langjährigen ehemaligen Vereinsvorsitzenden Hubert Kruse.
Auf der Tagesordnung stand die Grundsatzentscheidung zur Aufgabe des vereinseigenen
Schützenhauses und damit des bisherigen Schützenplatzes zugunsten eines neuen Standortes
für ein Dorfgemeinschaftshaus auf dem Sportplatz am Stationsweg (Bild). Bereits auf der
letzten Mitgliederversammlung im November 2018 hatte der Vorstand hierzu informiert.
Anhand einer Präsentation stellte Hermann Wilbers übersichtlich und nachvollziehbar das
jetzige Schützenhaus und die mögliche Planung an einem neuen Standort vor. Das
bisherige Schützenhaus gehört dem Verein, der Schützenplatz ist im Rahmen eines
Erbbauvertrages von der Stadt gepachtet. Zu Beginn wies der Vorsitzende mit
Beispielsbildern auf die vielen Mängel und erforderlichen Bau- bzw.
Renovierungsmaßnahmen hin.
Zudem wird bereits seit längerem vom Verein überlegt, den 40 Jahre alten und feuchten
Schießstand zu erneuern und durch einen neuen Mehrzweckraum zu ersetzen. Diese
Kosten müssten vom Verein getragen werden. Wilbers hatte Kosten ermittelt und daraus
eine mögliche Belastung von 300 bis 500 € je Vereinsmitglied berechnet.
Ein Ausbau des Schützenhauses am vorhandenen Standort zu einem neuen
Dorfgemeinschaftshaus (DGH) erfordert zudem vor dem Hintergrund der geplanten
Erweiterung des angrenzenden Baugebietes (Fläche zwischen Schützenplatz und
Kindergarten) weitere Maßregeln. Es wären in jedem Fall Lärm- und
Schallschutzmaßnahmen notwendig.
Als besonderen Glücksfall bezeichnet Wilbers die in 2017 angelaufene Dorferneuerung
für die Dorfregion Bokeloh, Dörgen und Lohe. Aus diesem Programm ergeben sich für
ein DGH sehr lukrative Fördermöglichkeiten.
Im Rahmen der Arbeitsgruppe Dorferneuerung hat sich die Idee entwickelt, ein
Dorfgemeinschaftshaus mit einem neuen Schießstand an einem zentralen Standort am
Stationsweg zu schaffen. Mitglieder des Arbeitskreises und der ortsansässigen Vereine
haben sich bereits mit dieser Thematik befasst und auch ein mögliches gemeinsames
Nutzungskonzept erarbeitet.
Im Januar hatten bereits einige Schützenbrüder mit Begeisterung das neue DGH mit
integriertem Schießstand in Eltern besichtigt. Dieses Projekt wäre eine gute Vorlage für
eigene Planungen. Das neue Haus müsste Platz für ca. 100 Personen bieten. Der jetzige
Schützenplatz hat eine Fläche von 2.800 m², der mögliche neue Festplatz umfasst ca.
3.400 m².
Lt. Ersten Stadtrat Bernd Ostermann wäre die Stadt Meppen Eigentümer des neuen
DGH. Der Schützenverein würde als Trägerverein die Bewirtschaftungskosten (Strom,
Wasser, Gas) zahlen. Diese seien aber bei einem Neubau erheblich geringer als beim
jetzigen Schützenhaus. Der Schützenverein wäre federführend für die Verwaltung des
neuen Domizils zuständig. Weitere Details würden in einem Nutzungsvertrag mit der
Stadt festgelegt und der Schützenverein sollte gemeinsam mit der Dorfgemeinschaft
eine Benutzungsordnung erstellen. Eine Vermietung für private Feiern ist nicht
vorgesehen.
Das Umfeld des Gebäudes wird so gestaltet, dass es für größere Feierlichkeiten des
Schützen- und Sportvereins sowie als Parkplatz genutzt werden kann. Der neue Platz
wird zum Sportplatz (Wunsch des Sportvereins) durch eine Zaunanlage abgegrenzt.
Die Fläche des ehemaligen Schützenplatzes wird künftig als Wohngebiet überplant.
Aus der Versammlung kam der Hinweis, dass nicht die Stadt Meppen Nutznießer eines
neuen Baugebietes wäre, sondern die Bauwilligen aus Bokeloh. Bernd Ostermann
merkte an, dass die Stadt erst nach der Grundsatzentscheidung zum Standort die
Bauleitplanung für das neue Wohngebiet fortführt.
Ortvorsteher Hubert Kruse bedankte sich bei Helmut Knurbein und Bernd
Ostermann für die Unterstützung und die notwendigen Informationen und wies auf
die historische Situation und einmalige Gelegenheit hin. Ein neues DGH am
vorgeschlagenen Standort hätte zudem gute Chancen auf Förderung aus der
Dorferneuerung. Kruse hob insbesondere die Bedeutung einer funktionierenden
Dorfgemeinschaft, die im neuen DGH am Stationsweg einen gemeinsamen
Mittelpunkt finden soll, hervor. Eine gemeinsame Nutzung des
Dorfgemeinschaftshauses ist für alle Gruppen vorgesehen.
Der von der Arbeitsgruppe und dem Planungsbüro vorgelegte
Dorfentwicklungsplan wird aktuell in den städtischen Gremien verabschiedet, so
Kruse. Für Bokeloh sei hier im Plan ein Dorfgemeinschaftshaus mit oberster
Priorität aufgeführt. Bei Nutzung dieser Fördermittel hätte der Schützenverein nur
die Baukosten für den Schießstand zu tragen, so Bürgermeister Knurbein.
Weiterhin wies der Bürgermeister darauf hin, dass in der Bauleitplanung zum
neuen Standort Untersuchungen bzgl. Lärmbelästigung zwingend vorgeschrieben
seien.
Peter Lake, 1. Vorsitzende des Sportvereins, betonte die gute Zusammenarbeit im
Vorfeld und favorisierte auch den Schützenverein als Trägerverein für das neue
DGH. Lake appellierte an die Anwesenden, für das DGH am Sportplatz zu
stimmen.
Der Ehrenvorsitzende H.-G. Schallenberg wies auf die sich jetzt ergebende
einmalige Chance für ein neues DGH hin und forderte die Versammlung auf, sich
heute dementsprechend zu entscheiden.
Nach ausführlicher Vorstellung und lebhafter Diskussion kam es dann zur
Abstimmung. Mit 7 Gegenstimmen und 10 Enthaltungen ergab sich aus der
Versammlung eine klare Zustimmung des Schützenvereins zum Angebot der Stadt,
am Sportplatz gemeinsam mit der gesamten Dorfgemeinschaft ein neues DGH bzw.
Bürgerhaus zu entwickeln. Knurbein und Ostermann sagten zu, umgehend mit der
Genehmigungsplanung zu beginnen.